NICARAGUA
Montag, 16. Dezember 2013, Corn Island – Managua – Leòn,
Es regnet noch immer in Strömen u. wir sind froh, dass wir die Karibik wieder verlassen können. Das Frühstück war für 6 Uhr vereinbart, doch es ist stockdunkel im Freiluftrestaurant – nur der Nachtwächter schleicht herum. Kurz vor ½ 7 h taucht endlich die erste Angestellte auf. Sie weckt sofort den Chef, der dann die Küche aufsperrt. Hastig verschlingen wir das Frühstück, denn das Taxi wartet bereits auf uns. Um 7 Uhr sind wir dann 1 Stunde vor dem geplanten Abflug am Flughafen. Bei dem kleinen Flughafen ist es kein Problem. Das Handgepäck wird händisch durchsucht. Das Flugzeug landet dann pünktlich, aber der Kapitän möchte wegen dem schlechten Wetter nicht gleich weiterfliegen. Wir warten das nächste heftige Gewitter ab und mit 1 Stunde Verspätung geht es dann endlich los. Wir hatten etwas Bedenken, dass die Landebahn aufgeweicht ist, sie ist nämlich nicht asphaltiert! Zwischen den Starts und Landungen spielen die Kinder darauf u. die Leute gehen spazieren. Als wir im Anrollen sind, läuft plötzlich ein Hund neben dem Flugzeug her. Wie befürchtet, war der Flug dann ziemlich turbulent, sodaß die Stewardess auch keine Getränke servierte. Besonders schlimm war es vor der Landung. Es regnete zwar nicht, aber der Wind war so stark, dass die Maschine wie ein Blatt im Wind herumschaukelte.
Nach kurzer Preisverhandlung ging es mit dem Taxi weiter zum Busbahnhof. Von da hatten wir sofort Anschluß in einem Expreß-Kleinbus nach Leon. Die Kleinbusse fahren dann los wenn sie voll sind u. wir hatten gerade noch die 2 letzten Plätze ergattert. Obwohl wir unsere schweren Rucksäcke die 92 km auf dem Schoß hatten, mussten wir eine Kleinigkeit dafür bezahlen. Die 12 km Fahrt vom Flughafen zum Busbahnhof mit dem Taxi war wesentlich teurer!
Leon, 144.179 Ew. war lange Nicaraguas Hauptstadt und ist immer noch Zentrum seiner künstlerischen, religiösen u. revolutionären Geschichte. Die Kathedrale ist das größte Gotteshaus Zentralamerikas. In der Stadt gibt es aber weitere unzählige Kirchen zu besichtigen.
Sonntag, 15. Dezember 2013, Corn Island, Gewitter u. Regen, 23 Grad
Es regnet seit 9 Uhr Vormittag ohne Unterbrechung. Zeitweise so star k, dass es durch das Dach in das Bett von Christine tröpfelt. Da unser Flug morgen um 8 Uhr startet, haben wir nicht wirklich viel von der Insel gehabt – schade! Als Entschädigung gab es ausgezeichnetes Abendessen (Hummer).
Samstag, 14. Dezember 2013, Corn Island, sonnig, 32 Grad
Big Corn Island hat 7.129 Einwohner. Little Corn Island liegt ½ Bootsstunde entfernt. Die meisten Einwohner der Insel sind britisch- und westindischer Abstammung und sprechen Englisch. Sie leben von Fisch- und insbesondere von Hummerfang. Sie wohnen in Holz- oder Blechbaracken und kochen teilweise vor den Hütten auf einem offenen Feuer. Man sieht auch viele Frauen, die mit Waschrumpeln die Wäsche waschen.
In 4 ½ Stunden haben wir die Insel zu Fuß umrundet und alle Strände besichtigt.
Freitag, 13. Dezember 2013, Granada – Corn Island, Vormittag sonnig, Nachmittag bewölkt
45 km mit einem kleinen Linienbus in die Hauptstadt Managua. Mit einem ganz kleinen Aufpreis durften wir das Gepäck mit in den Bus nehmen. Dieser war zeitweise so überfüllt, sodaß Christine ein kleines Kind auf den Schoß nehmen musste, damit es nicht zerdrückt wird. Vom Busbahnhof nach kurzer Preisverhandlung mit dem Taxi 12 km weiter zum Flughafen. Mit einer Propellermaschine flogen wir dann auf die Corn Islands (Islas de Maiz). Die große und kleine Insel liegen 70 km von der Küste entfernt in der Karibik. Zum ersten Mal entsprach das gebuchte Hotel nicht ganz der Beschreibung laut Internet. Die Preise hier sind 3 x so hoch wie am Festland. Da es rasch dunkel wurde, haben wir nicht mehr viel gesehen. Schauen wir morgen mal wie die Strände sind.
Donnerstag, 12. Dezember 2013, Granada, sonnig, 33 Grad
Wir sind zwar nicht mehr in Montezuma, aber mich hat wieder einmal Montezuma`s Rache eingeholt.
Heute stand der 2. Nationalpark „Vulkan Mombacho“ am Programm. Ein Führer begleitete uns mit dem Taxi bis zum Nationalpark-Eingang. Von dort ging es mit einem umgebauten Militär-LKW auf einer sehr steilen, abenteuerlichen Straße bis zur biologischen Forschungsstation auf 1.100 m. Hier oben war es sehr windig, nebelig u. dementsprechend kühl. Wir wanderten mit dem Führer durch einen Nebelwald rund um einen Krater. Bei den Aussichtspunkten gab es aufgrund des Nebels leider nichts zu sehen. Wir hörten das markerschütternde Schreien der Brüllaffen u. bekamen aber keinen zu Gesicht. Bei dem letzten Aussichtspunkt, wo es besonders windig war, wollte der Führer 15 Minuten Pause einlegen. Wir konnten ihn nicht zum Weitergehen überreden. Nach 5 Minuten geschah das Wunder. Der Nebel verzog sich für kurze Zeit, die Sonne kam heraus und wir hatten eine prächtige Aussicht auf Granada, den Lake Nicaragua mit seinen 350 kleinen Inselchen. Sie liegen am Fuße des Vulkans und entstanden vor 10.000 Jahren bei einem Ausbruch. Die Inseln sind durch kleine Kanäle voneinander getrennt u. es werden zahlreiche Ausflüge zur Besichtigung von Flora und Fauna angeboten.
Mittwoch, 11. Dezember 2013, Moyogalpa – Granada, sonnig, 32 Grad
Wir erwischten gerade noch das Boot um 6,30 Uhr für die Überfahrt des größten zentralamerik. Sees. Anfangs war der See noch ganz ruhig, jedoch je weiter wir Richtung San Jorge kamen, umso höher wurden die Wellen. Man glaubt man ist am Meer unterwergs.
Ein Sammeltaxi brachte uns zum Busbahnhof nach Rivas, wo 2 ½ Std. später der Bus nach Granada fahren sollte. Ein lästiger Taxifahrer wollte uns unbedingt mit seinem Auto nach Granada bringen. Zuerst lehnten wir ab, aber als er dann noch einen Amerikaner aufgabelte teilten wir uns das Taxi zu Dritt. Das Auto war zwar eine Schrottkiste, aber wir schafften die 70 km in einer Stunde u. bezahlten nur € 5,-- pro Person. Der Vorteil war auch, dass er uns bis zum Hotel brachte.
Wir schlenderten ein wenig durch die schön restaurierte, koloniale Stadt. Sahen uns einige Kirchen und den schönen Hauptplatz an. Für den Nachmittag buchten wir einen Ausflug. Mit 3 Deutschen besichtigten wir zuerst den Kunsthandwerksmarkt in Masaya. Anschließend ging es weiter zum Nationalpark „Vulkan Masaya“. Der Park besteht aus 2 noch aktiven Vulkanen mit insgesamt 5 Kratern. Die aufsteigenden Gase aus einem der Krater raubt einem den Atem und daher bekamen wir vom Veranstalter Gasmasken zur Verfügung gestellt. Im Vorjahr gab es kurz vor Öffnung des Parks um 8,30 h Früh eine Eruption, bei der der Vulkan heiße Lavabrocken auspuckte und ein großes Areal in Feuer legte. Der Park war 6 Monate gesperrt und man sieht jetzt noch die geschmolzene Asphaltdecke. Als es schon dunkel war, gingen wir mit Schutzhelm und Taschenlampe ausgerüstet, in einen Lavatunnel. Es gab einige Taranteln und jede Menge Fledermäuse zu sehen.
Das uns begleitende deutsche Pärchen schwärmte uns von den Karibik-Inseln „Isla de Maiz“ vor, so buchten wir noch kurz vor dem Schlafengehen im Internet einen Flug für Freitag, um uns ein paar Tage vom Reisestreß zu erholen.
Dienstag, 10. Dezember 2013, San Juan del Sur – Moyogalpa/Isla de Ometepe, wechselhaft, 29 Grad
Wieder habe ich Christine um 6 Uhr geweckt; ausschlafen kann sie dann zu Hause! Am Morgen ist es angenehm kühl u. es sind noch nicht so viele Leute unterwegs. Der Bus war noch nicht überfüllt u. so konnten wir unser Gepäck im Innenraum verstauen. Kurz vor Rivas stiegen wir bei einer Tankstelle aus, um mit einem Taxi für 2,-- US-Dollar die 6 km bis zum Hafen in San Jorge zu fahren. Die Fähre verpassten wir um einige Minuten, aber nur da sie 10 Minuten früher ablegte. Das gekaufte Ticket konnten wir für das nächste Schiff nicht verwenden u. für das Zurücknehmen verlangte die erste unfreundliche Person auf unserer Reise 25 %. 1 ½ Std. später nahmen wir dann ein etwas altersschwaches Boot zum halben Preis.
Nach 1 Stunde u. einer etwas rauen Überfahrt über den Nicaragua-See erreichten wir Moyogalpa (4.969 Ew). Die Insel besteht hauptsächlich aus 2 Vulkanen; dem noch immer aktiven u. rauchenden „Conscepcion“ 1.610 m u. dem etwas kleineren „Maderas“ 1.394 m.
Auch heute mieteten wir wieder ein Motorrad, um in kürzester Zeit möglichst viel zu sehen. Auf der Insel gibt es fast keinen Verkehr, da die Landbevölkerung sehr arm ist u. hauptsächlich auf Pferden oder Ochsen unterwegs ist. Am Straßenrand sieht man viele Schweine, Kühe und Pferde frei herumlaufen.
In Ojo de Agua, 2 Wasserlöcher, die mit dem mineralhältigen Wasser des Vulkans gespeist werden, war es angenehm zu schwimmen.
Da Christine keine Lust hat, eine 12-stündige Vulkan-Tour mitzumachen, fahren wir morgen wieder weiter.
Montag, 9. Dezember 2013, Liberia – San Juan del Sur / Nicaragua, 121 km, sonnig/zeitweise bewölkt
Wir sind im Dunkeln aufgestanden, um möglichst Früh an der Grenze zu sein. Auf der Panamerikana kamen wir auch zügig voran. Entgegen allen Berichten ging der Grenzübertritt nach Nicaragua über die Bühne. Die Einreisegebühr, die auch nicht in jedem Land üblich ist, beträgt 12,-- + 1,-- Dollar pro Person und hat sich gegenüber dem aktuellen Reiseführer um 5,-- Dollar erhöht. Das arme und größte zentralamerikanische Land, braucht offensichtlich dringend Geld. Auf dem 1 Kilometer zwischen den beiden Grenzstellen wurden wir laufend von Rikschafahrer, Schleppern und Geldwechslern angesprochen. Hektisch ging es am Busbahnhof.zu. Wir wählten den Schnellbus in die Hauptstadt Managua u. fuhren aber nur die 18 km bis zur Abzweigung nach San Juan del Sur mit. Nach kurzer Zeit kam ein völlig überfüllter Bus, Der Schaffner packte unsere Rücksäcke aufs Dach und schob uns in den Bus. Umfallen konnte man nicht, denn die Leute saßen schon übereinander oder hängten bei der offenen Türe raus. Wie üblich, hat sich Christine nicht wohl gefühlt. Irgendwie hat sich der Schaffner doch geschafft, sich zum Kassieren durchzuzwängen.
Zum ersten Mal auf dieser Reise hatten wir vorher kein Hotel gebucht, da die Hauptsaison noch nicht begonnen hat und es genügend Hotels und Zimmer gibt. Wir sind auch gleich bei der ersten Unterkunft, 30 m nach der Busstation untergekommen.
Am Nachmittag mieteten wir uns ein Motorrad und sahen uns die angeblich schönsten Badestände Nicaraguas an; die Surfstrände in der Gegend ließen wir aus. Leider war Ebbe u. so haben die Strände nicht viel hergegeben. Aber das Motorradfahren über die löchrigen Naturstraßen war für mich lustig.